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Stolpersteine in Burbach

 

Am 28. Juni 2023 wurden in Burbach zwei Stolpersteine verlegt,

die an das Schicksal zweierBurbacher und ihrer Familien erinnern

sollen.

Mathias Levy (*16. Juli. 1875)  

und

Heinrich Barth (*5. November 1895) 

waren während der NS-Zeit verfolgt worden.

Ängste, Leiden,Flucht, Kämpfe und das Verlieren von Hab und Gut kennzeichneten ihr Leben.

Die Verlegung des Stolpersteines für Heinrich Barth geht auf einen Antrag der SPD zurück, der in der Sitzung des Bezirksrates West am 02.09.2022 einstimmig beschlossen wurde.

Die Finanzierung der Verlegung erfolgte durch den SPD-Ortsverein Burbach.

Die Stolpersteine sind nicht nur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes und ihrer Schicksale, sondern gelten auch als Mahnung, dass die freiheitliche Demokratie nicht selbstverständlich ist.

Die Stolpersteine mahnen uns in der heutigen Zeit, dass Niemand wegen seiner Herkunft, seines Glaubens oder seiner politischen Überzeugung verfolgt oder benachteiligt werden darf.

Nach der Saarabstimmung am 13. Januar 1935 musste Familie Levy aus Angst vor Verfolgung durch das NS-Regime Burbach verlassen.

Mathias Levy und seine Familie wollten in Frankreich ein neues Zuhause finden.

Wegen der schwierigen Umstände während der Flucht verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Mathias Levy.

Er starb aufgrund eines Herzversagens am 14. August 1940. Seine Frau und Tochter mussten sich bis Kriegsende in Frankreich unter unwürdigen Umständen verstecken.

Nach der Befreiung fanden sie in der Nähe von Strasbourg eine neue Heimat.

Heinrich Barth arbeitete bis zur Saarabstimmung 1935 in Saarbrücken auf der Burbacher Hütte.

Er trat 1919 in die SPD ein. Von 1929 bis 1935 war er Mitglied des Saarbrücker Stadtrates.

Nach der Rückgliederung der Saar in das Deutsche Reich musste er, wie alle aktiven Sozialdemokraten, Saarbrücken verlassen.

Zwischen 1939 und 1940 kämpfte er auf Seiten der französischen Armee.

Am 29.April 1941 wurde er in Frankreich verhaftet und später nach Saarbrücken gebracht.

Man verurteilte ihn wegen Hochverrates zu einem Jahr Gefängnis.

Später blieb er in sogenannter Schutzhaft und wurde von der Gestapo ins KZ-Dachau und dann am 2. November 1942 in das KZ Neuengamme verbracht.

Ende April 1945 überlebte Heinrich Barth den Todesmarsch nach der Räumung des KZ Neuengamme und der Verschleppung nach Schweden. Schließlich wurde er dort am 4. Mai 1945 befreit.

Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt wurde er als Leiter des Saarbrücker Sozialamtes bestellt, am 13. September 1946 wurde er in den Stadtrat gewählt.

Am 5. Oktober 1947 zog er dann als Abgeordneter in den ersten saarländischen Landtag ein.

Am 24. September 1948 wurde er Bürgermeister von Saarbrücken.

Währenddessen kämpfte Heinrich Barth mit seinem verschlechterten Gesundheitszustand als Folge der Misshandlungen in den Konzentrationslagern.

Während einer Dienstreise als Bürgermeister von Saarbrücken im Juni 1949 in die Schweiz erlitt er einen Herzinfarkt als Folge der grausamen Zeit während der Jahre 1941 und 1945 und verstarb im Luzerner St. Anna Hospital.

Die Verlegung der Stolpersteine im Burbach richtet den Blick auf das Leben zweier Burbacher, die ihr Leben wegen der Verfolgung und der Unterdrückung in der NS-Zeit verloren haben.

1 Mathias Levy : https://erinnern.saarbruecken.de/media/download-649c1c81d807b

2 Heinrich Barth : https://erinnern.saarbruecken.de/media/download-649c1c81a13b0

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